Buchbranche will modernisieren

Buchbranche will modernisieren: Landesverband NRW prüft Reformalternativen

Landesverband NRW stößt Reformbewegung an / Absichtserklärung zur Fusion mit Bundesverband des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels verfasst / Mitglieder in NRW diskutieren und entscheiden über Vorschläge auf Jahreshauptversammlung im Mai

Den Verband gestalten, die Zukunft sichern: Der Landesverband Nordrhein-Westfalen im Börsenverein des Deutschen Buchhandels will sich verändern. Mit einem Schreiben an seine Mitglieder lädt er dazu ein, gemeinsam über die Zukunft des Landesverbands zu diskutieren und so die Weichen für seine Modernisierung zu stellen. Der Vorstand des Landesverbands NRW hält drei strategische Optionen für denkbar: signifikante Beitragserhöhungen festzulegen, den Leistungskatalog zu überprüfen und zu verschlanken oder ein schrittweises organisatorisches Zusammenwachsen voranzutreiben, an dessen Ende die Verschmelzung mit dem Bundesverband steht. Auf die Ziele und Schritte einer möglichen Fusion hat er sich in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Vorstand des Bundesverbands am 10. Februar 2010 in einer Absichtserklärung geeinigt. Trotz der Präferenz für die Fusion sollen alle drei Alternativen ergebnisoffen auf der Jahreshauptversammlung des Landesverbands NRW am 5. und 6. Mai 2010 in Bonn verhandelt werden.

„Wir sind heute in der Situation, unsere Zukunft im Börsenverein frei gestalten zu können. Sinkende Einnahmen des Landesverbands machen Veränderungen notwendig. Diese gilt es jetzt für uns zu nutzen“, sagt Stefan Könemann, Vorsitzender des Landesverbands NRW. Um die Nähe zum Mitglied, die regionale buchhändlerische Identität sowie das ehrenamtliche Engagement auf regionaler Ebene insgesamt zu stärken und gleichzeitig signifikante Beitragssenkungen für die nordrhein-westfälischen Mitglieder zu erreichen, plädiert er für die Verschmelzung mit dem Bundesverband. Das Düsseldorfer Büro bliebe dabei erhalten. „Damit könnten wir eine Mitgliedernähe und regionale Identität schaffen, die der Börsenverein heute noch nicht leistet“, sagt Könemann.

Zustimmung findet die Initiative des Landesverbands NRW zur Verschmelzung auch beim Börsenverein in Frankfurt am Main. „Durch den schnellen Medienwandel müssen die Bedingungen des Buchhandels neu verhandelt werden. Gemeinsam mit Politik, Gesellschaft und allen Branchenteilnehmern müssen wir Lösungen entwickeln, damit das Buch Leitmedium bleibt und das Lesen fester Bestandteil unserer Kultur“, sagt Prof. Dr. Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. „Dazu brauchen wir eine schlanke, leistungsfähige Verbandsstruktur“, so Honnefelder. Mit der Verschmelzung von Landesverband NRW und Bundesverband wolle man so viele Dienstleistungen wie möglich zentral erbringen und auf den Bundesverband übertragen. Sie sei ein wichtiger Schritt und könne Modellcharakter für die Entwicklung hin zu einer sehr effektiven und zugleich regional fest verankerten und mitgliedernahen Verbandsstruktur sein.

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