Ein verklemmter Fall

BaethgeEin verklemmter Fall
– Krimi
Ulrich Baethge   BU0027B
ISBN 9783865824233, Monsenstein&Vannerdat, Softcover, 249 Seiten, € 15,50

 

BaethgeWochenende: Kommissar K.O. Schultze – mit tz bitte, wie er bei einer Vorstellung zu sagen pflegt – hat die Materialien zur Lösung seines Falles zusammengetragen. Er muß sie nur noch sichten, um seinen Bericht am Montag abliefern zu können. Eigentlich ein einfaches Unterfangen, das sich bequem von zu Hause erledigen läßt. Aber diese Einschätzung entpuppt sich als exorbitanter Irrtum. Denn bei der Lektüre am Wochenende durchlebt er eine mit Philosophieextrakten gewürzte Sexualposse, die auch sein eigenes Privatleben nicht verschont.

 

 

 

 

 

Ulrich Baethge


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Der Klient wurde am 09.10.1958 in Hamburg geboren. Er wuchs dort auf, besuchte zunächst die Hauptschule und später ein altehrwürdiges Gymnasium (Der Lehrkörper dürfte sich seiner nicht ohne Grausen erinnern.), an dem er die Allgemeine Hochschulreife erlangte, indem er sich einige vermeintliche Wichtigkeiten des Lebens mit Hilfe der Methode des Nürnberger Trichters aneignete.

Dann rief das Vaterland, und der Klient absolvierte, nach akribischer Prüfung seines Gewissens durch einen kompetenten Ausschuß, den Zivildienst in einer Seniorenwohnanlage, wo ihm Grundwissen beim Wäsche waschen, einkaufen und im Umgang mit Behörden vermittelt wurde.

Nach dieser prägenden Erfahrung widmete sich der Klient einem neunmonatigen Intermezzo im Bereich der visuellen Meditation, indem er sich in einem Photogeschäft als Mädchen für alles verdingte (Ob dies der Grund dafür war, daß der Inhaber kurz darauf den Geschäftsbetrieb einstellte, entzieht sich der Kenntnis des Klienten.).

Die darauffolgende Expedition zur Apfelernte im Alten Land (nahe bei Hamburg), geboren aus dem Bewußtsein existentieller Panik, geriet aufgrund mangelnder körperlicher Voraussetzungen und fehlender technischer Kenntnisse zum Desaster und endete mit einem vorzeitigen Abbruch nach fünf Stunden (Die Bäume, die der Klient bearbeitet hatte, sahen aus wie nach dem Durchzug eines Tornados.). Weitere Versuche, im Bereich des Bodenständigen Fuß zu fassen, verliefen ebenfalls im Sande. Nur das Tor zur Uni stand noch offen, und er schritt hindurch, folgte dem langen Pfad (Wein und Gesang gab es reichlich.) seiner Wahl (Geschichte, Philosophie und Erziehungswissenschaft) und bestand das 1. Staatsexamen.

Den Rest ließ er sausen, weil er weder beurteilen, noch beurteilt werden wollte. Statt dessen bewarb er sich als Sekretär an einer Mode- und Designschule, obwohl das Verhältnis des Klienten zu diesem Phänomen äußerst indifferent war (und ist). Er dachte sich aber, daß er gerade aus diesem Grund für die Schüler ein profundes Studienobjekt abgeben würde, an dem sie ihre Fähigkeiten erproben könnten. Jedoch verschloß sich der Personalbereich dieser Argumentation und verzichtete auf seine Dienste, so daß der Klient es weiter hier und da versuchte, bis er letztlich unter die Fittiche eines der führenden deutschen Finanzdienstleisters schlüpfte, bei dem er auch gegenwärtig noch tätig ist.

Von Ulrich Baethge