Klare Grenzen gegenüber Pseudoverlagen

Offener Brief des "Aktionsbündnis Fairlag"

Klare Grenzen gegenüber Pseudoverlagen

Offener Brief anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2009


Fairlag, das Aktionsbündnis für faire Verlage, in dem sich über 50 Literatureinrichtungen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz zusammengeschlossen haben, fordert mehr Nachdruck, um den unlauteren Praktiken von Pseudoverlagen Einhalt zu gebieten, insbesondere von verantwortlichen Anzeigenabteilungen, Messeverwaltungen und den Gesetzgebern.


1.  Keine Werbeplattformen für Pseudoverlage

Wir fordern die Anzeigenabteilungen auf, in Print- und Onlinemedien das fragwürdige Geschäft mit Anzeigen von Pseudoverlagen, die offen damit werben »Verlag sucht Autoren« oder »Manuskripte gesucht«, sofort zu stoppen. Anzeigenabteilungen dürfen keine Erfüllungsgehilfen sein, um unerfahrene Autoren in Fallen von Pseudoverlagen zu locken.


2.  Reglementierung des Begriffs »Verlag«

Wir fordern den Gesetzgeber auf, eine klare Reglementierung des Begriffs »Verlag« vorzunehmen. Pseudoverlage, die im Ergebnis Druckereien und keine Verlage sind, schmücken sich mit wohlklingenden Verlagsnamen und nicht selten mit zum Verwechseln ähnlichen Namen und Bezeichnungen von renommierten Verlagen und Vereinigungen.


3.  Keine Präsenz der Pseudoverlage auf Messen

Wir fordern, dass Pseudoverlage auf Messen, insbesondere auf der Leipziger und Frankfurter Buchmesse, keine Plattform mehr erhalten, um ahnungslose Autoren anzuwerben.


4.  Keine Mitgliedschaft in Verlegerverbänden

Wir fordern, dass Pseudoverlagen keine Mitgliedschaft in Verlegerverbänden ermöglicht wird. In Deutschland fordern wir dies vom Börsenverein des deutschen Buchhandels, in Österreich vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und in der Schweiz vom Schweizerischen Buchhändler- und Verlegerverband SBVV, von der Association Suisse des Diffuseurs, Editeurs et Libraires ASDEL und von der Società Editori della Svizzera Italiana SESI.


Die konsequente Ablehnung der Praktiken von Pseudoverlagen würde den seriösen Anstrich für deren Tätigkeiten verhindern. Klarere Grenzen gegenüber der »Bauernfängerei« von Pseudoverlagen würden auch dafür sorgen, dass talentierte unerfahrene Autoren nicht Opfer unseriöser Geschäftspraktiken würden und sich auf dem Holzweg des Literaturbetriebes bewegen würden, sondern ihnen die richtigen Wege der Betreuung durch seriöse Verlage offen stehen.


Den Brief des Aktionsbündnis Fairlag können Sie hier herunterladen.