Was sie im Norden der Insel als Mond anbeten, kommt bei uns im Süden in die Sachertorte


BildWas sie im Norden der Insel als Mond anbeten, kommt bei uns im Süden in die Sachertorte
– Gedichte und Prosa
Johannes Witek  WJ0141B
ISBN 9783981245721, Chaotic Revelry Verlag, Paperback, 154 Seiten, € 12,95

 

Bild„Das Problem mit dem Underground ist, dass es ihn nicht gibt“, heißt es bei Johannes Witek. Dabei sind seine Geschichten über das pure Leben wahre Perlen des Undergrounds, sprachlich brillant und thematisch stets am Puls der Zeit.


Andere schreiben über Gott und die Welt – Johannes Witek spricht in seinen 63 Lyrik- und Prosatexten mit bezauberndem österreichischem Charme über den Mond und die Sachertorte.

 

 

 

 

"Das Problem mit dem Underground ist, dass es ihn nicht gibt“, heißt es bei Johannes Witek. Dabei sind seine Geschichten über das pure Leben wahre Perlen des Undergrounds, sprachlich brillant und thematisch stets am Puls der Zeit.

 Andere schreiben über Gott und die Welt – Johannes Witek spricht in seinen 63 Lyrik- und Prosatexten mit bezauberndem österreichischem Charme über den Mond und die Sachertorte." (Buchrückentext).

 

Als ich die letzte Geschichte (Versuch über das Müsli) der insgesamt 63 Erzählungen verinnerlicht hatte und das lilablaue Buch auf meinem Schoß zuklappte, kam bei mir die Frage auf, was genau diesen Charme ausmacht, von dem auf dem Klappentext die Rede ist. Dieser besondere Charme, der mich die letzten Tage und Nächte in den Bann gezogen und dazu geführt hatte, dass ich das Buch von Johannes Witek nicht mehr aus den Händen legen wollte.

 

Der österreichische Autor, dessen Prosa- und Lyriktexte bereits in zahlreichen Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht wurden, spricht gleich zu Beginn dieser Textsammlung im gleichnamigen Gedicht (Was sie im Norden der Insel als Mond anbeten, kommt bei uns im Süden in die Sachertorte) von diesem „unbestimmten Gefühl“, das einen dazu verleitet, aufschreien zu wollen und zugleich in tiefste Melancholie zu versinken.

 

 Es sind die Gegensätze, die Witeks Erzählungen – vornehmlich in Lyrikform gegossen – so spannend und inspirierend werden lassen. Die Beschreibungen einer (österreichischen) Gesellschaft mit teils übertriebener Spießigkeit (Es wimmelt nur so von dörflich anmutenden Charakteren) treffen auf surreale, utopische Elemente, Türmatten mit Comic-Schafen gehen in Flammen auf (Ohne Bedeutung) und alltägliche meist männliche Protagonisten scheinen nahezu aus der Welt entrückt zu sein (Der Fotomörder und andere).


 Immer wieder verbindet sich in Witeks Erzählungen Humor und Ernst zu einer Einheit und klären beispielsweise den Leser in einem postmodernen Niemandsland über offene Partnerschaften auf (Die zwei Medaillen meiner Seite). Nach wenigen Minuten steckt man drin in der Welt des Autors zwischen Tradition und Moderne, die er mit seinen Erzählungen zu fassen, zu begreifen und zu beschreiben versucht.

 

Eine sehr empfehlenswerte Textsammlung für alle Menschen, die die Welt einmal aus einer Perspektive betrachten wollen, die irgendwo zwischen Mond und Sachertorte anzutreffen ist.

(www.buchkritik.at, Rezensent: Sindri, 14.07.2009)

Johannes Witek


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Johannes Witek, geboren 1981, Österreicher. Ausbildung zum Hotelkaufmann. Studium der Rechtswissenschaften, abgebrochen. Geschichtsstudium, abgebrochen. Germanistikstudium; ungebrochen. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien. Was sie im Norden der Insel als Mond anbeten, kommt bei uns im Süden in die Sachertorte ist seine erste Einzelpublikation.


Von Johannes Witek