Cosa Nostra, Cose mie


buttaCosa Nostra, Cose mie
– Eine sizilianische Schutzgeldaffäre
Kerstin Buttà  BK0183B
ISBN 9783866346505, Projekte-Verlag, Hardcover, 362 Seiten, € 22,50

 

buttaKlara, die ihrem Mann Claudio, einem Sizilianer, in seine Heimat folgt, genießt die Sonne, das Meer und den freien Blick auf ihren 'vulcano buono', den Ätna. Sie betreiben dort ein Restaurant und kurz nach dessen Eröffnung bekommen sie die ersten Anrufe von der sizilianischen Mafia, der Cosa Nostra.


Die Worte 'Cosa Nostra' bedeuten: unsere Sache, womit für Claudio die Schutzgelderpressung zu seiner Sache 'Cose mie' wird.


Da Claudio weder von der eigenen sizilianischen Familie, noch von der Polizei die nötige Hilfe bekommt, entschließen sie sich Jahre später die Insel wieder zu erlassen und kehren nach Deutschland zurück. Obwohl auch dort die Cosa Nostra sie wieder aufspürt, ziehen sie nach dreizehn Jahren erneut nach Sizilien, denn ein Sizilianer bleibt in seinem Herzen für immer ein Sizilianer.

 

Die Mafia vergällt den Traum

Bücher: Kerstin Buttà erzählt in ihrem Roman von einer Gastwirtsfamilie in den Fängen sizilianischer Schutzgelderpresser


Es ist der Lebenstraum von Claudio und Klara, in Sizilien, Claudios Heimat, ein Restaurant zu eröffnen. Claudio hat sich in ein verlassenes Haus in der Nähe Catanias verliebt, das ihm als Standort wie geschaffen erscheint. Doch schon in der Umbauphase schleichen fremde Männer um das Anwesen und behalten den Baufortschritt im Auge. Und kaum ist das „L’Olivo“ eröffnet, klingelt das Telefon und die Cosa Nostra, die sizilianische Mafia, fordert Schutzgeld und vergällt mit ihren Drohungen mehr und mehr den Traum und die Freude an dieser wunderschönen Insel.


Von Claudios und Klaras Jahren in Sizilien handelt der erste Roman der Rüsselsheimerin Kerstin Buttà, der jetzt im Projekte-Verlag Cornelius erschienen ist. „Cosa Nostra – Cose mie“ lautet der Titel, was etwa mit „Cosa Nostra – meine Angelegenheit“ übersetzt werden kann. Die Mafia ist Angelegenheit eines jeden, der auf Sizilien lebt, „man ist mittendrin, jederzeit damit konfrontiert“, sagt Kerstin Buttà und fügt nachdenklich hinzu: „Irgendwann gewöhnt man sich fast dran.“


Sie selbst betrieb viele Jahre mit ihrem Mann zusammen Gaststätten in Rüsselsheim: „Pippo“ in Haßloch-Nord, „Al Cortile“ am Mozartplatz, die „Alte Schmiede“ in Bauschheim. Und wie Claudio und Klara führte auch das Ehepaar Buttà ein Restaurant in Sizilien, in der Zeit, in der die Staatsanwälte Giovanni Falcone und Paolo Borsellino Jagd auf die Mafiabosse machten und dafür mit ihrem Leben bezahlten. Ist die Geschichte Klaras ihre eigene? „Diese Geschichte kann sich überall in Sizilien so zugetragen haben, und die Personen sind fiktiv“, hält sich die 1953 geborene und in Schwanheim bei Frankfurt aufgewachsene Autorin bedeckt.


In Claudios und Klaras Restaurant jedenfalls baut die Mafia immer größeren Druck auf, mal wird eingebrochen und das Lebensmittellager geplündert, mal gehen die Pizzakartons in Flammen auf, mal verschwinden die geliebten Katzen. Dann wiederum schweigt das Telefon tagelang und Claudio und Klara hoffen schon, dass nun vielleicht endlich Ruhe sei und der anonyme Anrufer, dem Claudio den Namen Pino gibt, nun endlich begriffen hat, dass er keinen Heller zu erwarten hat. Doch die Mafia lässt nicht locker. „Die sind wie das Efeu im Garten. Da glaubt man, man hat es entfernt, und an irgendeiner anderen Stelle kommen dann wieder die Triebe zum Vorschein“, stellt die zunehmend vom Heimweh geplagte Klara fest.


Vor 13 Jahren begann Kerstin Buttà mit dem Schreiben, zunächst nur für sich selbst, wie sie sagt. Ein Dozent der Philologischen Fakultät der Uni Mainz und Gast ihrer Pizzeria bekam das Manuskript zu lesen und ermunterte sie, sich nach einem Verlag umzusehen.


Kerstin Buttà erzählt spannend, dringt tief ein in die sizilianische Volksseele und in die Strukturen der „ehrenwerten Gesellschaft“. Sie spricht den Leser unbekümmert direkt an, als habe sie ein Tagebuch für ihn ganz persönlich verfasst mit Schilderungen voller Zuneigung zu dieser Insel vor der Stiefelspitze Italiens, ihrem geheimnisvollen „Vulkano buono“, dem Ätna, zu den Menschen und ihrer Kultur – vor allem ihrer Küche. So erfährt der Leser so präzise wie aus einem Kochbuch, wie man zum Beispiel Osso buco zubereitet, ein typisch sizilianisches Kalbfleischgericht. Gerne hätte sie auch ein sizilianisches Kochbuch geschrieben, erzählt Kerstin Buttà.
Rüsselsheimer Echo vom 15.04.2009 (rea)

 

Aus Kochbuch wird ein Krimi

Kerstin Buttà veröffentlicht ersten Roman "Cosa Nostra, Cose mie"

Von Karina Merten

RÜSSELSHEIM. – Wie mächtig die Mafia ist und wie sehr sie das malerische Sizilien in ihrer Gewalt hat, musste jetzt eine Rüsselsheimerin feststellen, die mit ihrem sizilianischen Ehemann am Fuße des Etna ein Restaurant eröffnete. Kurz nach der erfolgreichen Einweihung des "L´Olivo" meldete sich schon "die Familie" und wollte ihren Anteil am Gewinn. Mutig jedoch widersetzte sich das deutsch-sizilianische Paar den Mafiosi, was nicht ohne Folgen blieb.


Doch keine Bange, liebe Rüsselsheimer, die Erlebnisse des Ehepaars Klara und Claudio sind nur Fiktion. Entsprungen ist die spannende Geschichte der Feder der Rüsselsheimer Autorin Kerstin Buttà. In ihrem Erstlingswerk, "Cosa Nostra, Cose mie. Eine sizilianische Schutzgeldaffäre", überzeugt die Schriftstellerin mit einer leichten und zugleich charmanten Erzählweise.

Ursprünglich wollte sie ein traditionell-sizilianisches Kochbuch schreiben, erklärte Buttà im Interview mit der "Main-Spitze", doch "davon gibt es schon so viele, da wäre meines vielleicht untergegangen", überlegte die Autorin.

Main-Spitze, Rüsselsheim, 25.02.2009

Kerstin Buttà


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Kerstin Buttà wurde 1953 in Leipzig geboren. 1955 flüchteten ihre Eltern mit ihr und dem älteren Bruder nach Frankfurt/Main. Sie erlernte den Beruf der techn. Zeichnerin. 1974 lernte sie ihren Mann kennen und eröffnete mit ihm 1979 in Rüsselsheim ihr erstes Restaurant. 1981 wurde ihre Tochter geboren. Seit 2008 lebt sie einige Monate im Jahr auf Sizilien.

Ihre Hobbys: Schreiben, fotografieren, Kochrezepte sammeln.


Von Kerstin Buttà