Die Katze von Frau Wagner

HakketDie Katze von Frau Wagner
– Roman
M-F Hakket  HM0293B
ISBN 9783939948018, Tordenfjord Verlag, Taschenbuch, 248 Seiten, € 11,95

 

HakketDie Mittvierzigerin Anna Wagner ist eine graue, unscheinbare Person, die in einem grauen, unscheinbaren Hochhaus lebt. Sie hat keine Bekannte, keine Freunde, sie ist völlig allein. Aufgrund ihrer Kindheit hat sie nie ein wirkliches Selbstbewusstsein entwickeln können, und da diese Tatsache den Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung nicht verborgen bleibt, wird Frau Wagner für diverse Intrigen benutzt und ausgenutzt. Ihr mangelndes Selbstwertgefühl und ihr falsches Pflichtbewusstsein steht ihr zusätzlich immer wieder im Weg. Doch plötzlich läuft Frau Wagner eine schwarze Katze zu, und ihr Leben beginnt, sich zu verändern. Allerdings verläuft es in Bahnen, die sie sich niemals hätte vorstellen können. Und nicht nur das: Sie steuert unabwendbar auf die Klippen des Wahnsinns zu, über dessen Kante sie noch weit hinaus getragen werden soll.


Die Welt ist ein menschlicher Dschungel. Nachbarn verwandeln sich in Fische und Kollegen in Raubtiere. Frau Wagners Verstand teilt sich in zwei Hälften und lässt sie im Stich – und das alles wegen eines Fellbeutels.


Ironisch – böse – mörderisch.


"Die Katze von Frau Wagner" ist kein typischer Katzenroman und fernab von verschmuster Knuddelei, es ist vielmehr eine Allegorie auf unsere "Ellbogengesellschaft". Eine bitterböse Satire, gespickt mit ironisch überzogenen Klischees, Brutalität, schwarzem Humor, teils deftigen Sexszenen und großer Traurigkeit. Die Grenzen zwischen Drama, Satire, Horror und Fantasie verschwimmen. Menschen interagieren mit ihren Mitmenschen in rücksichtsloser Art und Weise. Nicht, weil sie es wollen, sondern weil sie glauben, so handeln zu müssen. Dabei verursachen sie genau das Gegenteil von dem, was sie eigentlich zu erreichen wünschen.


Ein Buch, das polarisieren wird. Denn in den seltensten Fällen möchten wir Menschen uns wirklich selbst erkennen; wir möchten den Blick von dem Spiegel, der uns unaufgefordert vorgehalten wird, lieber abwenden. Das Lachen bleibt uns im Hals stecken, wenn wir uns selbst sehen.

 

Von M-F Hakket